Websites / NFTs

WEBSITES/NFTS

Der in New York lebende Künstler Rafaël Rozendaal ist einer der weltweiten Vorreiter der digitalen Kunst. Anfang der 2000er Jahre beginnt er als einer der Ersten, Werke in Form von Websites zu schaffen, sie als Einzelwerke zu vermarkten und gleichzeitig einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Sie basieren auf digitalen Verträgen, die Eigentum, Pflege und Nutzung der Websites definieren. Mit diesen Rahmenbedingungen nimmt er viele technische und rechtliche Konstruktionen vorweg, die erst heute im Zusammenhang mit NFTs und ihrer Verbreitung in der Kunst größere Beachtung finden. 

Permanent Distraction
Site Gallery, Sheffield, 2021
Foto: Jules Lister

Damals ist der Browser sein Medium. Gestalterisch basieren seine Werke auf Javascript Codes mit kontrastreichen Grundfarben des frühen Internets. Sie sind frei skalierbar und können potentiell ohne Einschränkungen weltweit abgerufen werden. Ihre Form finden Rozendaals Websites und NFTs bei Color, Code, Communication gleich dreifach: im 16:9 Modus auf dem Megascreen im Eingangsbereich des Museum Folkwang, horizontal auf die weithin sichtbaren FUNKE MediaWall gerechnet und vertikal angepasst auf die Medientreppe im Foyer des Haupthauses der FUNKE Mediengruppe.

Freedom of Movement
Stedelijk Museum,
Amsterdam, 2018
Foto: Peter Nijhuis

Für den Künstler gewinnen digitale Kunstwerke durch die Immaterialität eine neue Flexibilität, die wir gerade erst zu erforschen und zu verstehen beginnen. Das Netz animiere ihn, wert- und hierarchiefrei immer wieder neue Dinge zu kreieren. Er versteht das Web als gestalterischen Freiraum, der nicht von Gatekeepern kontrolliert wird. Für Musiker, so Rozendaal, ist es schon lange üblich, Demos und Rohfassungen sowie fertige Tracks online zu veröffentlichen, damit das Publikum sie in einem Club, in der U-Bahn, im eigenen Auto oder in der Badewanne hören und diese Musik in sozialen Netzwerken teilen kann. Rozendaal folgt dem Prinzip einer breiten Öffentlichkeit, das seine künstlerischen Werke nicht im Privaten oder in Depots verborgen hält. Seine Websites (bis 2018) und NFTs (ab 2019) generieren stattdessen eine maximale Reichweite mit mehreren Millionen Klicks pro Jahr. 

Websites, 2009–2018
NFTs, 2021–2022
Größe variabel, Dauer unendlich/
Code von Reinier Feijen


MEGASCREEN:

Hybrid Moment .com, 2009 
Sammlung Aernoud Bourdrez

Slick Quick .com, 2014
Sammlung Carola & Günther Ketterer-Ertle

Everything Always Everywhere .com, 2013
Sammlung Annette Doms

Manual Sequence .com, 2017 
Sammlung MW

Fear Of Choice .com, 2021
Sammlung 3FMusic

Future Is Uncertain .com, 2013
Courtesy of Upstream Gallery

Many Moment .com, 2018
Sammlung Harrie Kolen

Shape Squeeze .com, 2018
Courtesy of Upstream Gallery

Not Never No .com, 2018
Sammlung Centraal Museum, Utrecht

Non Either, 2022
Diverse Sammlungen

Double Room, 2021
Sammlung Bharat Krymo

Pages, 2023
Diverse Sammlungen


FUNKE MEDIENTREPPE:

Return Reverse .com, 2019
The Orlow Art Collection

Slick Quick .com, 2014
Sammlung Carola & Günther Ketterer-Ertle

Something Open .com, 2016
Courtesy of Upstream Gallery

Diagram, 2022
Sammlung @M8H8W

Momentum, 2021
Sammlung @what

FUNKE NEWSWALL:

Fear of Choice .com, 2019
Sammlung 3FMusic

Hybrid Moment .com, 2009
Sammlung Aernoud Bourdrez

Much Better Than This .com, 2006
Sammlung Almar & Margot van der Krogt

Remotely Distant .com, 2014
Borusan Contemporary Art Collection

Vai Avanti .com, 2006
Family Collection Dijkstra